Möchte man ein denkmalgeschütztes oder historisches Gebäude restaurieren, ist das verformungsgerechte Aufmass die Grundlage des Entstehungsprozesses. Bis vor wenigen Jahren wurden diese Aufmaße mittels eines künstlichen geodätischen Koordinatensystems ausgeführt. Es hört sich kompliziert an aber die Idee dahinter war ganz einfach. Mittels Seilen, Meterrissen und bekannten Koordinaten legte man ein Raster durch das Gebäude. Meist bestand dieses Raster aus Seilen, die im rechten Winkel zueinander standen und gespannt wurden.
Von diesem Raster aus, wurden alle gewünschten Punkte exakt eingemessen und später im Zeichenprozess eingetragen. Durch dieses Raster war es beispielsweise möglich Ordinaten für jeden beliebigen Punkt und deren exakte Positionen festzustellen oder Balkenlagen und Verformungen korrekt zu messen und darzustellen. Heute arbeiten wir mit dem sogenannten Laserscanning oder 3D Scan-Verfahren. Bei diesem wird ein rotierender Laser in den Raum gestellt, der die Messpunkte eigenständig aufnimmt und an eine Schnittstelle weiterleitet. Diese Schnittstelle kann in 2D CAD Zeichnungen, 3D CAD Zeichnungen oder auch BIM Zeichnungen umgesetzt werden und das ganz nach Belieben. Die Messwerte sind bei jeder dieser Zeichnungen eine wertvolle Grundlage. Verformungsgerechte Aufmaße werden auch zum Zwecke der Bauforschung benötigt, da hier Bauteile und deren Eigenschaften leicht getrennt werden können.
Eine Besonderheit stellt die Definition des Leistungsbildes eines verformungsgerechten Aufmaßes dar. Ein verformungsgerechtes Aufmaß beinhaltet normalerweise sowohl eine Schadenskartierung wie auch Sanierungsvorschläge, Materialausweisungen usw. Wir glauben, dass eine Spezialisierung unerlässlich ist, speziell im Bereich der Denkmalpflege und im Bereich der historischen Bausubstanz. Unsere Spezialisierung ist das Aufmaß und die daraus resultierende Zeichnung. Natürlich übernehmen wir bei Bedarf auch die Schadenskartierung oder über unser angeschlossenes Architekturbüro die Restaurierung des Gebäudes, glauben jedoch, dass dieses nicht unsere Kernkompetenz darstellt.
Wir empfehlen aus diesem Grund immer ein geeignetes Team, bestehend aus einem Denkmalpfleger, einem Architekten sowie einem Statiker, für die Schadenskartierung und Bauforschung hinzuzuziehen. Bei Spezialfragen empfehlen wir das entsprechende Gewerk wie beispielsweise Zimmerleute und Maurer zu befragen, da Architekten und Statikern hier oft der praxisnahe Erfahrungsschatz fehlt. Wir möchten Sie gerne zu diesem Thema ausführlich beraten und würden uns über Ihren Anruf und Ihre Fragen betreffend eines verformungsgerechten Aufmaßes, dem Aufmaß von Bestandsimmobilien sowie dem 3D Scan Verfahren und dem mobilen Laserscanning freuen.