Ihre Entscheidung für ein individuelles Architektenhaus ist gefallen und ein Baugrundstück ins Auge gefasst? Tipps, wie Sie Ihren ersten Termin mit dem Architekten optimal vorbereiten können, gebe ich Ihnen in diesem Beitrag. Diese basieren auf meinen Erfahrungen als selbstständiger Architekt.
Der erste Termin dient dem gegenseitigen Kennenlernen. Doch gerade um eine gemeinsame Basis zu finden gilt es, grundlegende Fragen rund um den Hausbau abzuklären. Daher ist es wichtig, sich im Vorfeld über die folgenden Punkte Gedanken zu machen und sich so auf das Gespräch vorzubereiten.
1. Budget
Klären Sie im Vorfeld ab, wie groß Ihr Budget für den Hausbau ist. Sie sollten dem Architekten sagen können, wie viel Geld Sie in Ihr Eigenheim investieren möchten. Scheuen Sie sich nicht davor eine konkrete Zahl zu nennen. Ihr Architekt wird Sie beraten, was für ein Haus mit Ihrem Budget realisierbar ist.
2. Pläne
Bringen Sie zum ersten Gespräch die Ihnen vorliegenden Unterlagen wie z. B. einen Lageplan und einen Grundbuchauszug mit. Ihr Architekt kann Ihnen – nach Einsicht in die für das Grundstück geltenden Bauvorschriften – aufzeigen, welche Bebauung möglich ist.
3. Zeitschiene
Überlegen Sie sich, zu welchem Zeitpunkt Sie in das fertiggestellte Haus einziehen möchten. Als Ihr Architekt wird er Sie beraten, ob und wie Ihr Wunschtermin eingehalten werden kann. Klären Sie auch im Vorfeld ab, welche Eigenleistungen Sie erbringen möchten.
4. Bauform
Setzen Sie sich mit der gewünschten Form des Hauses auseinander. Haben Sie beispielweise eine Bau- oder Dachform gefunden, die Ihnen gefällt, so können Sie auch Fotos oder Zeitschriften zum Gespräch mitbringen. Beachten Sie, dass die Firstrichtung z.B. bei einem Satteldach, zumeist im Bebauungsplan vorgegeben ist. Gibt es keinen Bebauungsplan, muss die Bebauung in Anpassung an die Nachbarbebauung nach § 34 c des Bundesbaugesetzes erfolgen.
5. Platzbedarf
Machen Sie sich Gedanken über die von Ihnen benötigte Wohnfläche und was für eine Raumaufteilung Sie brauchen. Sprechen Sie mit mir oder einem Kollegen/einer Kollegin auch darüber, wie sich Ihre Wohnsituation in 10 oder 20 Jahren verändern könnte, wenn z. B. erwachsene Kinder ausziehen oder pflegebedürftige Angehörige zu Hause betreut werden. Hier kann ein flexibler Grundriss die richtige Lösung sein.
6. Regenerative Energien
Wie stehen Sie zum Heizen mit regenerativen Energien? Möchten Sie in Ihr Haus Heizsysteme wie etwa eine Holzpellet-Heizung einbauen oder Solarkollektoren mit Speicherakkus bzw. Solarkollektoren als Ergänzungsheizung verwenden? Auch dies sind Themen für ein erstes Gespräch mit dem Architekten.
7. KfW-Förderstandards
Planen Sie ein Darlehen von der KfW-Bank aufzunehmen? Wenn ja, dann sollten Sie das bereits im ersten Gespräch erwähnen. Bei der Planung Ihres Hauses müssen dann bestimmte technische Anforderungen der KfW-Bank erfüllt werden.
8. Grundrissgestaltung
Träumen Sie von einer offenen Küche, die in den Wohnbereich übergeht oder möchten Sie die einzelnen Wohnbereiche voneinander getrennt halten? Auch dies ist eine grundlegende Frage, die Sie mit mir oder einem Kollegen/einer Kollegin besprechen sollten, um eine passende Lösung zu finden.
9. Haustechnik und besondere Ausstattungsmerkmale
Sie wissen bereits, dass Sie Ihr Haus mit smarter Haustechnik ausstatten wollen, einen offenen Kamin möchten oder eine Ladestation für ein Elektroauto benötigen? Dann sollten Sie dies frühzeitig ansprechen, da z. B. die passende Smart Home Technologie bestimmt, für den Kamin ein Schornstein eingeplant und für die Elektroplanung eine sogenannte Wallbox berücksichtigt werden muss.