Definition und ihre Auswirkungen auf unser Leben
Auch wenn der Begriff der Ingenieurgeodäsie kaum jemandem bekannt ist, so gehört diese Arbeit dennoch zum alltäglichen Leben und wurde, von so gut wie jedem von uns, bereits mehrfach beobachtet. Was die Ingenieurgeodäsie ist, in welchen Bereichen sie die Anwendung findet und welche Einflüsse sie auf unser alltägliches Leben hat, möchten wir Ihnen gerne vorstellen.
Ingenieurgeodäsie: Eine Definition
Die Ingenieurgeodäsie wird grundsätzlich auch als Ingenieurvermessung bezeichnet und ist ein wichtiger Bestandteil der angewandten Geodäsie. In der Regel wird die Ingenieurvermessung nicht alleine eingesetzt, sondern immer in Verbindung mit verschiedenen, dem Ziel zuträglichen Nachbardisziplinen, wie der Geologie oder dem Bauwesen. Eine klare und deutliche Abgrenzung, der Ingenieurvermessung zur Katastervermessung, ist in jedem Fall wichtig, da letztgenannte, eine rein hoheitliche Aufgabe ist und somit nur von bestellten Anwendern durchgeführt werden darf. Ebenfalls klar abzugrenzen, ist die sogenannte Bauvermessung, welche in der Regel geringere Anforderungen hinsichtlich der Genauigkeit aufweist. Bei der Ingenieurgeodäsie geht es oftmals um ein absolutes und exaktes Aufmaß, innerhalb eines klar gesteckten Koordinatensystems. So lassen sich beispielsweise Veränderungen exakt und klar erfassen und zueinander in Relation stehen. Wie exakt die jeweiligen Messungen sein müssen, hängt nicht zuletzt vom Aufgabengebiet ab, in welchem die Ingenieurvermessung durchgeführt wird.
Die Aufgabenbereiche der Ingenieurgeodäsie sind enorm vielfältig
Grundsätzlich wird bei der Ingenieurgeodäsie eine exakte Bestimmung verschiedener geometrischer Größen gefordert. Darunter fallen unter anderem die Größe, die Form, die Position oder auch die Ausrichtung. Hinzu kann auch der Faktor Zeit kommen, wenn eine Veränderung erfasst und dokumentiert werden muss. Diese Bestimmungen werden durch die Vermessung verschiedener Messpunkte erzielt. Für eine exakte Bestimmung ist allerdings auch ein umfassendes und exaktes Koordinatensystem notwendig, in welchem die Messergebnisse in Relation gesetzt werden können. Der enorm hohe Grad an Genauigkeit unterscheidet sich somit deutlich von der oftmals günstigen und schnellen Geodäsie in der Wohnflächenberechnung und wird nicht zuletzt nur von bestens ausgebildeten Experten durchgeführt. Eingesetzt wird die Ingenieurgeodäsie beispielsweise im Bereich Maschinen- und Anlagenbau, dem allgemeinen und speziellen Bauwesen und im sogenannten Geo-Monitoring, also der Überwachung bestimmter Zustandsveränderungen der natürlichen Umgebung.
Beispiele und Einsatzgebiete
Ein gutes Beispiel für die hohe geforderte Genauigkeit bei der Ingenieurgeodäsie findet sich im Anlagenbau. Die Steuerung von Industrierobotern in der Automobilindustrie wird beispielsweise durch eine regelmäßige und absolut exakte Ingenieurvermessung begleitet. Nur so lassen sich die hohen Genauigkeiten und die geringen Toleranzen bei den Arbeiten erreichen. Auch im Bauwesen ist die Ingenieurvermessung durchaus vertreten. So wird durch den zuständigen Ingenieur zunächst einmal ein Grundlagennetz erstellt, welches als Grundlage für alle weiteren Arbeiten dient. Anhand dieses Koordinatennetzwerks kann nun die Übertragung der Baupläne auf den Grund erfolgen. Solche Absteckungen haben Sie sicherlich bereits einmal in der Realität gesehen. Dabei werden die Bezugspunkte sowohl in Relation zu den anderen vorhandenen Punkten der Baupläne als auch in Bezug zum vorher erstellten Koordinatensystem gesetzt. In verschiedenen Bereichen des Bauwesens ist die Ingenieurgeodäsie nicht nur als aktuelle Vermessung, sondern auch als Überwachung notwendig. Bei großen und gefährdeten Bauwerken wie beispielsweise bei Dämmen, muss deren Zustand kontinuierlich überwacht werden. Durch die Kontrolle der wichtigen Messpunkte lassen sich bereits kleinste Deformationen frühzeitig erkennen, sodass die Risiken stets umfassend überwacht und minimiert werden können.
Ähnlich sieht es beim Geo-Monitoring aus. Hier dient die Ingenieurgeodäsie vor allem der kontinuierlichen Überwachung von Gefahrenfeldern. So werden beispielsweise instabile Berghänge durch die Methoden der Ingenieurgeodäsie überwacht, sodass bereits kleinste Veränderungen erfasst und in ein Warnsystem eingespeist werden können. Durch feste Intervallfenster lässt sich die Genauigkeit des Verfahrens exakt an die vorherrschenden Gegebenheiten anpassen.
Diese Geräte werden oftmals eingesetzt
Wenn Sie die zuständigen Vermesser auf den Straßen beobachten, so arbeiten diese oftmals mit vielen Geräten. Zieltafeln, Totalstationen oder auch GPS-Geräte gehören zum alltäglichen Handwerkszeug in der Ingenieurgeodäsie. Zum Einsatz kommen unter anderem Nivelliergeräte für eine exakte Höhenbestimmung und zur Übertragung der jeweiligen Daten. Für Winkel- und Distanzmessungen kommen die bereits genannten Tachymeter und Theodoliten zum Einsatz, welche regelmäßig beobachtet werden können. Auch globale Navigationssatelitensysteme, also GPS, in seinen verschiedenen Formen und Genauigkeitsgraden, werden im Bereich der Ingenieurvermessung eingesetzt und können die Arbeit nachhaltig vereinfachen. Immer häufiger kommen auch 3D-Laserscanner zum Einsatz, welche in der Lage sind einen terrestrischen 3D-Scan vorzunehmen und somit die Arbeit deutlich zu vereinfachen und zu beschleunigen.
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